Seminar "Rauchfrei" am Arbeitsplatz

Mit "Rauchfrei" arbeiteten Teilnehmende an ihrer Nikotinsucht

Eigentlich sollte man meinen, die Mitarbeitenden bei Huylmans-Schalbers Bedachungen und Dachtechnik GmbH in Kerken wären Frischluftfanatiker. Tatsächlich rauchen zwei Drittel der 15-köpfigen Belegschaft. Grund genug für Geschäftsführer Heinz Schalbers, seinen Mitarbeitenden ein Angebot zu machen: Freiwillig nahmen sieben Männer und Frauen am Rauchfrei-Programm der Diakonie im Kirchenkreis Kleve teil.

In sieben  Sitzungen sprachen sie mit Yevgeniy Steinhauer, Suchttherapeut der Diakonie, über ihre Nikotinsucht. Während der 90-minütigen Sitzungen im Pausenraum der Firma kamen unter anderem die Gründe zur Sprache, warum eigentlich geraucht wird. Diese gruppendynamischen Prozesse sollen helfen, das Laster wieder loszuwerden. Nun motivieren sich die Teilnehmenden gegenseitig, es möglichst lange ohne Zigarette zu schaffen. Ungefähr zur Mitte des Rauchfrei-Programms gab es einen Zeitpunkt X. Der Tag, seitdem die Teilnehmenden nicht mehr rauchen. Bisher auch erfolgreich: Einige der Gruppenteilnehmer konnten mit dem Rauchen aufhören, andere haben es geschafft, ihren Nikotinkonsum wesentlich zu reduzieren.

Das Seminar war für die Teilnehmenden kostenfrei, denn die Krankenkassen bezuschussen die Raucherentwöhnungsseminare. „Den restlichen Betrag übernehmen wir als Firma“, erzählt Beate Schalbers. Diese Summe kann wiederum steuerlich geltend gemacht werden.

„Man sollte ohne Druck von außen selbst die Motivation haben, mit dem Rauchen aufhören zu wollen und an den Erfolg seiner Bemühungen glauben. Mit einer passenden individuellen Strategie wird es auch klappen!“, so Steinhauer. „Ich habe mich im Internet auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitlichen Aufklärung (BZgA) schlau gemacht, welche Seminare erfolgsversprechend sind und welche Förderung wir bekommen können“, berichtete Beate Schalbers. Das Rauchfrei-Plakat wurde dann von ihr während der Weihnachtsfeier „einfach mal so“ aufgehängt. Irgendwann war es soweit und eine bereitwillige Gruppe hatte sich für das Seminar gefunden. Mehr Geld im Portemonnaie und eine bessere Gesundheit sind die Vorteile, die sich die Seminarteilnehmenden mittel- und langfristig erhoffen. „In ungefähr fünf Jahren will ich ein Haus bauen“, erzählte ein weiterer Gruppenteilnehmer. Mehr Geld und eine gute Kondition sind dann sicher von Vorteil.

Firmen, die Interesse an dem "Rauchfrei Programm" haben, melden sich bei der Suchtberatungsstelle der Diakonie in Geldern, Telefon 02831 / 91 30-0.

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