Aktionsbündnis: "Wir wollen wohnen!"

Diakonie im Kirchenkreis Kleve beteiligt sich am neuen Aktionsbündnis „Wir wollen wohnen!“

Goch/Düsseldorf. Wohnraum in NRW ist schon jetzt für viele Menschen unbezahlbar. Dennoch plant die nordrhein-westfälische Landesregierung, wichtige Regelungen zum Schutz der Mieter zu streichen. Zudem entstehen längst nicht so viele neue, günstige Wohnungen wie nötig. Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve ist neben Deutschem Mieterbund, dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, anderen Wohlfahrts- und Sozialverbänden nun Mitglied des Aktionsbündnis „Wir wollen wohnen!“. „Die Wohnungssuche ist für Menschen, die von uns als Diakonie betreut werden, mittlerweile mit unzumutbaren Wartezeiten verbunden“, sagt Pfarrer Joachim Wolff, Geschäftsführer der Diakonie im Kirchenkreis Kleve.

„Wenn es nicht gelingt, mehr günstigen Wohnraum zu schaffen, gefährdet das den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, warnt Christian Heine-Göttelmann, Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL) zum Start des Bündnisses. „In unsere Beratungsstellen kommen immer mehr Menschen, die nicht wissen, wie sie ihre Miete zahlen sollen und von Wohnungslosigkeit bedroht sind.“ Davon seien in NRW bereits rund 32.000 Menschen betroffen. Viele suchten Schutz und Hilfe in diakonischen Notunterkünften, Wohnangeboten oder Frauenhäusern.

Das Bündnis „Wir wollen wohnen!“ fordert die Landesregierung daher auf, die rechtlichen Regeln zu erhalten und zu verbessern, die Mieter vor überzogenen Mieten bei der Wiedervermietung oder vor dem Verlust einer Wohnung schützen. Auch gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum durch gezielten Leerstand, gewerbliche Nutzung oder eine Airbnb-Vermietung müsse es rechtliche Verordnungen geben. All dies soll laut Koalitionsvertrag in den kommenden zwei Jahren abgeschafft werden.

Außerdem drängt das Bündnis darauf, dass mehr bezahlbarer Wohnraum in NRW entsteht. Derzeit werden jährlich zwischen 7.000 und 10.000 öffentlich geförderte Wohnungen neu gebaut. Das Bündnis geht davon aus, dass mindestens 20.000 neue Wohnungen pro Jahr erforderlich sind. Das Land müsse hierfür eigene Haushaltsmittel bereitstellen, heißt es im Forderungskatalog des Aktionsbündnisses. Daran sollten sich auch die Kommunen beteiligen.

Um ihren Forderungen gegenüber Land und Kommunen Gehör zu verschaffen, ruft das Bündnis alle Bürgerinnen und Bürger auf, eine Petition zu unterzeichnen. Dies ist im Internet unter https://weact.campact.de/petitions/wir-wollen-wohnen möglich. In den nächsten Monaten sollen auch vor Ort klassische Unterschriftenlisten ausliegen und örtliche Aktivitäten geplant werden.

Zusatzinfo
Der Seniorenbeirat der Stadt Geldern tagt zum Thema "bezahlbarer Wohnraum" am 30. Januar öffentlich. Ab 10 Uhr im Bürgerforum, Issumer Tor 36. Eingeladen sind auch Vertreter von Wohlfahrtsverbänden, ihre Sicht zum Thema beizusteuern.

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