Betreuung muss schön machen
Auf dem Foto: Foto (von links nach rechts): Helma Bertgen, Stefanie Krettek, Gerhard Brandmaier, Helga Kutscha, Beate Middelmann, Johannes Meyer, Antonia Bucksteeg, Christof Sieben, Werner Kreutz, Nadine Reintjes, Gertrud Kaiser, Joachim Wolff.
Weil dieses Ehrenamt eben keine Selbstverständlichkeit mehr ist: Zum Neujahrsfrühstück des Betreuungsvereins der Diakonie im Kirchenkreis Kleve kamen 140 ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer. Sie führen eine oder mehrere rechtliche Betreuungen für Angehörige oder fremde Personen. Die Mitarbeitenden des Betreuungsvereins begrüßten die Gäste, Helma Bertgen erinnerte an das Motto des Festes: „Es ist Zeit für das, was war, danke zu sagen, damit das, was werden wird, unter einen guten Stern beginnt.“ Christof Sieben dankte den ehrenamtlichen Betreuern für das entgegengebrachte Vertrauen und: „ Danke an unsere Ansprechpartner bei der Betreuungsstelle, bei Gericht, bei Behörden, Banken und Einrichtungen, die uns dabei helfen, Ihnen zu helfen. Auch wenn nicht immer alles reibungslos verläuft, haben wir doch meist gemeinsam eine gute Lösung gefunden.“
Die Ansprechbarkeit der Mitarbeitenden im Betreuungsverein ist einer der Erfolgsfaktoren, die den Betreuungsverein zu einem der mitgliederstärksten in Deutschland werden ließen. Umso schmerzlicher war die Nachricht im vergangenen Oktober. Dem Betreuungsverein gehen durch eine neue Förderrichtlinie des Landes Nordrhein-Westfalen rund ein Drittel der bisherigen Fördermittel für die Arbeit mit den Ehrenamtlichen verloren. „Betreuungsvereine, die das bürgerschaftliche Engagement intensiv fördern und damit dazu beitragen, dass öffentliche Mittel in erheblichem Umfang eingespart werden, werden für ihre Tätigkeit durch den neuen Erlass stark benachteiligt“, so die Mitarbeitenden des Betreuungsvereins. Der Betreuungsverein sammelte darum Unterschriften, die als Protest an den zuständigen NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit, und Soziales, Karl-Josef Laumann, gesendet werden. „Wir können als evangelische Kirche stolz darauf sein, dass unsere Diakonie so ein Angebot macht“, meinte Pfarrer Robert Arndt in seiner Ansprache. „Die Kirchengemeinden tragen weiterhin ihren finanziellen Teil dazu bei, um das Angebot so lange wie möglich aufrechtzuerhalten“, sicherte er zu.
Den Alltagsproblemen von Kabarettistin Monika Hintsches aus Mönchengladbach hörten die Gäste gerne zu. Sie konstatierte im Saal des Sporthotel de Poort in Goch: „Betreuung muss schön machen.“ Die Jugend und Frische der Anwesenden könne nicht nur mit der guten Landluft zu erklären sein und vermutete: „Dat is sowat Inneres, oder?“ Die Kabarettistin betonte die Bedeutung von Menschen, die sich um andere kümmern, denn: „Wer nicht mitkommt, der fliegt raus aus dem Karussel.“
Diakonie-Geschäftsführer Pfarrer Joachim Wolff und Mitarbeitende des Betreuungsvereins ehrten Mitglieder, die seit zehn Jahren eine Betreuung führen. „Danke für ihr Ehrenamt, das entgegen dem Trend nicht ein zeitlich begrenztes Projekt darstellt, sondern bis zum Ende der Betreuung läuft“, so Wolff. Geehrt wurden: Gerhard Brandmaier, Helga Kutscha, Beate Middelmann, Johannes Meyer, Antonia Bucksteeg, Werner Kreutz, Nadine Reintjes, Gertrud Kaiser.