Am Ende unverzichtbar

Katharina Langer, Angela Pastoors und Natascha van den Höövel


Palliativpflegekräfte sorgen sich um die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen

Goch. Mit Freude in eine sensible Tätigkeit: Bei der Diakonie im Kirchenkreis Kleve begannen am 1. Mai drei Palliativkräfte ihre Tätigkeit. Natascha van den Höövel, Katharina Langer und Angela Pastoors arbeiteten bislang als Pflegefachkräfte bei der Diakonie und haben sich nun als Palliativkraft weitergebildet. 160 Unterrichtsstunden absolvierten sie mit insgesamt neun Teilnehmenden und verschiedenen Dozenten im Katholischen Karl-Leisner Klinikum Kalkar.

„Ich wollte mich über die Pflege hinaus weiterentwickeln“, sagt Katharina Langer. Gut gerüstet mit der Weiterbildung haben sie den ganzen Menschen im Blick und zwar sehr intensiv. „Wir bauen innerhalb von wenigen Tagen eine sehr intensive Beziehung zu den Palliativ-Patienten und ihren Angehörigen auf“, schildern die drei eine der Herausforderungen. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem täglichen Abgleich der Gesundheitsdaten und Körperfunktionen, daneben wird die erforderliche Schmerztherapie durch die Palliativmediziner als auch die Trauerarbeit mit allen Beteiligten die meiste Zeit einnehmen. „Darum war `Gesprächsführung´ ein wichtiges Thema der Weiterbildung“, sagt Natascha van den Höövel. Nähe zulassen und eine professionelle Distanz wahren – das ist gar nicht so einfach. „Auf die Haltung kommt es auch an“, ergänzt Katharina Langer. Wie die Palliativkräfte auf einen Patienten zugehen, sei von entscheidender Bedeutung für die Beziehung. „Offene Menschen haben größere Chancen auf Offenheit des Gegenübers.“ Gut gefällt den drei Frauen, dass sie nun Pflegetätigkeiten mit der Palliativfürsorge kombiniert anbieten können. Das mache es für den Patienten meistens angenehmer.

Fröhlichkeit ist in der Palliativbegleitung nicht verboten: „Wenn der Patient und die Situation es zulassen, warum nicht“, finden die neuen Palliativkräfte. „Ziel der Palliativpflege ist es, die Lebensqualität des Menschen in den letzten Wochen vor dem Tod erträglicher zu gestalten“, erzählt Angela Pastoors. Wenn die Palliativkräfte selbst an Situationen zu knapsen haben, alle sechs Wochen soll eine Supervision helfen, Probleme anzusprechen. „Innerhalb der vergangenen drei Monate sind wir zu einem tollen Team zusammengewachsen“, findet Langer. „Ich könnte es nicht“, sagten Bekannte der 27-Jährigen, „aber gut, dass es Menschen gibt, die es machen“. Der Bedarf ist da - und das Team freut sich darauf.

Info
Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve ist vertreten im Palliativnetzwerk Niederrhein, ein Zusammenschluss von Einrichtungen im Gesundheitswesen. Anliegen des Palliativnetzwerks ist der Erhalt der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien. Sie sind mit einer weit fortgeschrittenen Erkrankung konfrontiert. Palliativpflegekräfte beugen Problemen durch frühzeitiges Erkennen vor und lindern Schmerzen mit der bestmöglichen Behandlung. Probleme können körperlicher, psychosozialer, kultureller und spiritueller Natur sein.

Kontakt
Palliativnetzwerk Niederrhein
Koordinationsbüro Telefon: 02835 / 44 60 30.

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