Digitalisierung: Hilfesuchende nicht alleine lassen

Die Stiftung Wohlfahrtspflege in NRW fördert zwei Projekte der Diakonie mit insgesamt 25.994 Euro.

Geldern/Kevelaer. Die Corona-Krise sorgt an vielen Stellen für große Herausforderungen. In der Freizeit, in der Arbeitswelt und in Schulen besteht flächendeckend ein großer Bedarf an „Digitalisierung“. Das betrifft elektronische Geräten und Kenntnisse, wie mit verschiedenen Anwendungen umzugehen ist. Leider wurden insbesondere während des Lockdowns viele Hilfsangebote, die persönlichen Kontakt erfordern, entweder ausgesetzt, eingeschränkt oder ersatzweise ins Internet verlegt. Das schafft Probleme für alle Rat- und Hilfesuchenden, die zum Internet keinen Zugang besitzen.

Für Menschen, die durch die Suchthilfe, die Wohnungslosenhilfe oder das Ambulant Betreute Wohnen der Diakonie begleitet und unterstützt werden, gibt es darum neue Angebote. „Go Vir(e)al“ heißt eines davon. Jeden Montagvormittag stehen Diakonie-Mitarbeitende im Info- und Beratungsladen „Neuland“ in Kevelaer bereit, um Menschen die digitale Welt zu zeigen. Beispielsweise online eine Bewerbung zu schreiben und abzuschicken, gehört zu den Möglichkeiten, welche die Diakonie Menschen zeigen möchte. Zu den Zielen des Angebots gehören auch Kenntnisse unterschiedlicher Endgeräte und die Steigerung der allgemeinen Medienkompetenz. Sprich: Wo finde ich im Netz Hilfsangebote? Wie kann ich digital eine Wohnung suchen? Wie richte ich eine E-Mail-Adresse ein, mit der ich Kontakt zu Ämtern und Behörden aufnehmen kann?

Für das Angebot „GoVir(e)al“ beträgt die Fördersumme der Stiftung Wohlfahrtspflege in NRW 15.467,79 Euro, das Ambulant Betreute Wohnen (BeWo) bekommt noch mal 10.525,81 Euro für das Projekt „Digitaler Zugang“. Unter anderem werden davon Laptops angeschafft, an denen Medienkompetenzen eingeübt werden können.

Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve sagt der Stiftung Wohlfahrtspflege in NRW „herzlichen Dank“ dafür, dass sie diese Projekte finanziell ermöglicht. „Es bedeutet für die Menschen, die wir betreuen, auch gesellschaftliche Teilhabe“, so Diakonie-Geschäftsführer Joachim Wolff. Was „Nicht-Teilhabe“ bedeutet, kann jeder überprüfen, der sein Smartphone oder seinen Laptop mal eine Woche wegschließt. Andere Länder wie Schweden oder Estland sind mit der Digitalisierung sehr viel weiter. Auch dorthin lohnt sich vielleicht ein Blick, wie alle Hilfesuchende Berücksichtigung finden können.

Diakonie-Kontakt: Ostwall 20, 47574 Geldern, Infotelefon 02831 91 30-800.

   

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