Engagiert für Flüchtlinge in Xanten

Engagiert für Flüchtlinge in Xanten

Bild vlnr: Stefanie Hingmann, Louisa Venhoff, Barbara Kleinpass und Dr. Wolfgang Schneider

Im Leben von Dr. Wolfgang Schneider hat sich einiges geändert. Sein Engagement in der Flüchtlingshilfe ist zu einer zwar unbezahlten, doch sehr geliebten Vollzeitstelle geworden. Mit den vielen neuen Menschen, die im vergangenen Jahr nach Xanten gekommen sind, kam auch eine Menge Arbeit auf die ehrenamtlich Engagierten in Xanten zu. Inzwischen helfen der  AK-Asyl, zahlreiche Ehrenamtler sowie drei Flüchtlingsberaterinnen der Diakonie im Kirchenkreis Kleve bei der Aufnahme und Integration der Geflüchteten.

Dabei bestand die größte Schwierigkeit im vergangenen Jahr darin, Unterkünfte für die Menschen zu finden. „Das Förderzentrum wird bald geschlossen, die Unterkunft an der Sonsbecker Straße ist durch einen Wasserschaden teilweise nicht mehr bewohnbar und das alte Gebäude am Küvenkamp stellt garantiert keine menschenwürdige Unterkunft dar“, so Barbara Kleinpass, die mit Wolfgang Schneider und einigen anderen die Steuerungsgruppe des Arbeitskreises Asyl bildet.  Nun wird bis Ende Januar mit 90 Neuankömmlingen gerechnet, während die neue Unterkunft am Küvenkamp erst Ende Februar bezugsfertig sein wird, was zu Platzproblemen führen könnte. „Eine Notlösung gibt es nach wie vor mit der Grundschule Vynen, dies wird von der Stadt jedoch derzeit nicht angestrebt“, so Flüchtlingsberaterin Stefanie Hingmann.

Zuständig für die Unterbringung der derzeit 320 Menschen ist die Stadt Xanten. Außerdem leben momentan noch 104 weitere Personen in Xanten, die bereits anerkannt sind, für die aber noch keine eigene Wohnung gefunden werden konnte. Nun ist das Problem der erfolglosen Wohnungssuche durch die neue Wohnsitzauflage sogar noch verschärft worden. Diese ist seit dem ersten Dezember in Kraft getreten und besagt, dass Flüchtlinge an dem Ort eine Wohnung finden müssen, dem sie zugewiesen wurden. Ausnahmen können gemacht werden, wenn die Flüchtlinge der Ausländerbehörde einen garantierten Arbeitsplatz in einer anderen Stadt nachweisen können.

Ein weiteres aktuelles und wichtiges Thema in der Flüchtlingshilfe ist die Schaffung von Sozialräumen in den Unterkünften. Diese sind nötig, um Kindern einen Platz zum Spielen zu geben, den die kleinen Zimmer der Unterkünfte sonst häufig nicht bieten. Aber auch Erwachsene sollen dadurch eine Möglichkeit haben, sich einen Ausgleich zu schaffen und ein Miteinander in der Unterkunft zu gestalten.

Solche Punkte konnten in den letzten Monaten besonders in den Fokus rücken, da keine neuen Flüchtlinge nach Xanten kamen. So konnte diese Phase genutzt werden, um die Zusammenarbeit des AK-Asyls, der Behörden, der Flüchtlingsberaterinnen und Ehrenamtler zu strukturieren und Abläufe dadurch reibungsloser zu gestalten.

Auch die Vermittlungen von Sprachpaten und die Beratung für Schule und Beruf funktioniert in Xanten gut. „Sprachpaten bringen den Flüchtlingen ehrenamtlich die ersten Wörter Deutsch bei und unterhalten sich mit ihnen. Außerdem bieten wir auch denjenigen Deutschunterricht an, die auf Grund der aktuellen Gesetze (noch) keinen Anspruch auf einen Sprachkurs haben“, berichtet Wolfgang Schneider glücklich. Der AK-Asyl hat eine Internetseite, auf der stetig neueste Infos veröffentlicht werden: http://flüchtlingshilfe-xanten.de. Dort finden Menschen, die sich für und mit Flüchtlingen in Xanten engagieren wollen oder etwas spenden wollen, weitere Informationen.

Des Weiteren finden Sie unter diesem Link Drei Kurzberichte über Asylbewerber in Xanten. Diese hat die Bundesfreiwillige Louisa Venhoff, die bei der Flüchtlingshilfe der Diakonie in Xanten tätig ist, verfasst. Die Artikel dokumentieren den Weg einer Familie, eines Mannes und eines unbegleiteten Jugendlichen in und nach Xanten.

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