Tagespflege gestaltete Osterkerze

Kevelaer. In evangelischen Gemeinden ist es gute Tradition, an Ostersonntag eine Osterkerze zu entzünden. Diese hat in der Regel eine stattliche Größe und wird von Gruppen aus der Gemeinde gestaltet. Jugendgruppen, Kindergärten, Frauengruppen, Chöre oder andere können ihre individuellen Gestaltungsideen einbringen. In Kevelaer übergab nun erstmalig die Tagespflege der Diakonie (Am Museum 4) der Ev. Kirchengemeinde Kevelaer die von Tagespflegegästen und Mitarbeitenden gestaltete Kerze. „An zwei Tagen haben wir die Kerze mit den Tagespflegegästen bearbeitet“, berichtet Angelika Jacobs, Tagespflegeverbundleitung. Wunsch der Gäste war die Verwendung der Friedenstaube und die bunten Linien neben dem Kreuz. „Die bunten Regenbogenfarben verbinden wir mit der Solidarität unter den Völkern und dem Gleichheitsgrundsatz aller Menschen“, so Jacobs.

Seit dem vierten Jahrhundert gibt es Belege für den Einsatz einer Osterkerze. Damals war die Osterkerze etwas sehr Kostbares. Sie wird bis heute traditionell aus reinem Bienenwachs hergestellt. Um den Wachs zu „entfärben“ war damals ein aufwendiger Prozess nötig. Denn die Kerze sollte nicht rußen und für „Verbrennung“ stehen, sondern für die Erleuchtung an Ostern. Das ging nur mit Bienenwachs.

Jede Osterkerze auch „kleines Osterfeuer genannt“, enthält drei Elemente: A und Ω (Alpha und Omega), die Jahreszahl und ein Kreuz“, A symbolisiert den Anfang (Alpha, erster Buchstabe des griechischen Alphabets), also die Schöpfung, und Ω das Ende (Omega, letzter Buchstabe des griechischen Alphabets) der Welt. Mit dem Ende der Welt ist nicht der Weltuntergang, sondern das Reich Gottes gemeint. Die Jahreszahl zwischen den beiden Buchstaben zeigt, dass jeder Mensch ein (kleiner) Teil des göttlichen Plans von A zu Ω ist.

Das Kreuz ist vor allem das Zeichen der Christenheit. Und hat einen ganz aktuellen Bezug: Das Kreuz erinnert uns an das Leid in der Welt, zum Beispiel an die vielen unmenschlichen Kriegshandlungen, Folterungen und Hinrichtungen, die es weltweit gibt. Es appelliert an die Verantwortung der Christen für diese Welt. „Frieden“ ist das, was sich auch die Mitarbeitenden und Tagespflegegäste wünschen. Die Friedenstaube auf der Osterkerze möge dazu beitragen.

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