Förderung im Alter – Tagespflegen der Diakonie

Die Tagespflege in Büderich ist die jüngste der fünf Diakonie-Tagespflegen im Kirchenkreis. Daniela Wanning (43) und Britt Crain (51) mögen ihre Arbeit dort. Mit ihnen sprach Stefan Schmelting.

Frau Wanning, wie kamen Sie zur Tagespflege?

Ich arbeitete schon seit einiger Zeit als Krankenschwester, 2010 kam das Angebot meines damaligen Arbeitgebers, ich könnte doch eine Weiterbildung als gerontopsychiatrische Fachkraft machen. Da ich immer schon gerne mit älteren Menschen gearbeitet habe, war das eine gute Sache.

Wie kam es dann zum Wechsel in die Tagespflege?

Hier finde ich toll, dass ich für die Tagespflegegäste Zeit habe. Ich kann mich mit ihnen unterhalten, mich tatsächlich mit ihnen beschäftigen. Das ist im Krankenhausbereich nicht mehr möglich.

Frau Crain, wie war es bei Ihnen?

Vor meiner Beschäftigung bei der Diakonie habe ich in einem Altenheim gearbeitet, dort gilt gleiches wie im Krankenhaus: wirklich Zeit für die Menschen hatte ich nicht.

Es heißt, die Tagespflege fördere die alltagspraktischen Fähigkeiten. Was bedeutet das?

Die Beschäftigung mit den Tagespflegegästen dient immer mehreren Zwecken. Neben dem Gemeinschaftserleben beziehen wir unsere Gäste je nach Fähigkeiten mit im Alltag ein und trainieren ihre Fähigkeiten. Beim Schälen der Äpfel für Apfelmus wird die Fingerkoordination gebraucht. Bei der Frage, wie die Gäste früher Essen zubereitet haben, schwingt Gedächtnistraining und biografische Arbeit mit.

Sie sind eine musikalische Tagespflege?

Ja, wir singen sehr viel bei uns, vor allem Volkslieder und auch Schlager. Musik weckt Emotionen, über die vor allem Menschen mit fortgeschrittener Demenz kommunizieren. Viele können die alten Texte auswendig, auch wenn sie die Namen der Enkel vergessen.

Was macht Ihren Arbeitsalltag aus und was macht Ihnen Freude?

Uns freut es, wenn Gäste glücklich nach Hause gehen. Manche sagen das dann auch, dass sie einen schönen Tag hatten. Im Team ergänzen wir uns gut mit unterschiedlichen Kompetenzen. Auch die verschiedenen Tagesgemeinschaften machen Freude. Vor kurzem noch haben wir eine Postkarte gestaltet und sie einem ehemaligen Gast geschickt, der von der Gruppe vermisst wurde. Ansonsten ist die Arbeit sehr abwechslungsreich. Wir basteln jahreszeitlich, machen Bewegungsangebote, Zeitungsrunden und vieles mehr. Beispielsweise beim „Luftballontennis“ will jeder mitmachen. Auch pflegerische Tätigkeiten gehören natürlich zum Alltag einer Tagespflege dazu.

Wie funktioniert das Zusammensein der verschiedenen Gäste?

Die „Fitteren“ unter uns ziehen die etwas schwächeren Gäste mit. Wichtig ist die Beschäftigung der Gäste. Während wir bei dem einen das Liedblatt festhalten, kann es ein anderer ohne Unterstützung lesen. Die Gäste bringen sich ein und fordern auch bestimmte Spiele. Wichtig ist, dass wir die Menschen dort abholen, wo sie kognitiv sind – sie fördern, ohne sie zu überfordern. Ein Schnuppertag ist bei uns jederzeit möglich.

Kontakt
Teamleitung: Walburga Schulten
Tagespflege Wesel-Büderich
Alte Gärtnerei 30,
46487 Wesel-Büderich
Telefon: 02803 80 39 470
tp-buederich@diakonie-kkkleve.de

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