Karneval: Arbeitskreis Suchtvorbeugung warnt

Kreis Kleve. Der Karneval begeistert in den kommenden Wochen viele Menschen im Kreis Kleve. Bei Karnevalssitzungen, bei Umzügen und im Straßenkarneval erreicht das jecke Treiben seinen Höhepunkt – nach vielen Entbehrungen der vergangenen Jahre eine Wohltat.

Jugendliche erhalten in der Karnevalszeit oft einfacheren Zugang zu alkoholischen Getränken. „Junge Menschen sind nicht in der Lage einzuschätzen, wie Alkoholkonsum bei ihnen wirkt, vor allem nicht in größeren Mengen. Alkoholvergiftungen können lebensbedrohlich sein“, warnt der Arbeitskreis Suchtvorbeugung im Kreis Kleve.

Laut Statistischem Bundesamt Destatis wurden im Jahr 2021 bundesweit rund 11.700 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 19 Jahren wegen akuten Alkoholmissbrauchs stationär in einem Krankenhaus behandelt. Das waren rund 42,3 Prozent weniger als im Jahr Vor-Corona-Jahr 2019 (20.300 Fälle). Da in diesem Jahr Corona nur wenige Menschen vom Feiern abhalten wird, befürchtet der Arbeitskreis Suchtvorbeugung eine steigende Anzahl von Alkoholvergiftungen. „Es geht beim Alkoholkonsum immer um einen verantwortungsvollen Umgang und um den Kinder- und Jugendschutz“, so der Arbeitskreis. Das Jugendschutzgesetz sei jedoch eindeutig: Der Alkoholkonsum unter 16 Jahren ist verboten, Personen über 16 Jahren dürfen Bier, Wein oder daraus hergestellte Mixgetränke zu sich nehmen. Spirituosen wie Schnäpse, Liköre und branntweinhaltige Mischgetränke dürfen weder an Jugendliche unter 18 Jahren abgegeben, noch darf ihnen der Verzehr gestattet werden. Erwachsene haben hier eine besondere Verantwortung und Vorbildfunktion.

Der Arbeitskreis Suchtvorbeugung appelliert deshalb nachdrücklich an Eltern und Erwachsene sowie an Veranstalter und Verkaufsstellen: „Helfen Sie mit, eine Gefährdung von Kindern und Jugendlichen durch Alkohol auszuschließen. Seien Sie achtsam, wenn Minderjährige gefährdet sein sollten. Jugendschutz geht alle an, denn niemand will schlimmstenfalls einen Anruf aus dem Krankenhaus bekommen, dass das eigene Kind auf der Intensivstation liegt.“

Der Arbeitskreis Suchtvorbeugung im Kreis Kleve ist ein Zusammenschluss von Mitarbeitenden der Suchthilfe und Suchtprävention des Caritasverbands Kleve und der Diakonie im Kirchenkreis Kleve, den Abteilungen Jugend und Familie sowie Gesundheitsangelegenheiten des Kreises Kleve, der Stadtjugendämter, der LVR-Klinik Bedburg-Hau und der Polizei.

Weitere Information: Suchtprävention der Diakonie im Kirchenkreis Kleve, Telefon 02831 9130-800 und Fachstelle für Suchtvorbeugung des Caritasverbands Kleve, Telefon: 02821 7209-900

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