Diakonie trauert um Jürgen Dembek

Goch. Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve trauert um Oberkirchenrat i. R. Pfarrer Jürgen Dembek. Als Gocher Gemeindepfarrer und Superintendent im Kirchenkreis Kleve hatte er maßgeblichen Anteil an der Diakonie in ihrer jetzigen Form. Er moderierte 1991 den Übergang des damaligen Diakonischen Werks in die heutige Vereinsform. 2003 wurde Superintendent Dembek als hauptamtliches Mitglied in die Kirchenleitung der Ev. Kirche im Rheinland gewählt. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2011 übernahm er im Landeskirchenamt die Leitung der Personalabteilung. Am vergangenen Donnerstag starb er im Alter von 77 Jahren.

„Pfarrer Jürgen Dembek ist an vielen Prozessen und Gestaltungsfragen unserer Diakonie entscheidend beteiligt gewesen“, sagt Joachim Wolff, Geschäftsführer der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. Bei allen wirtschaftlichen Überlegungen hat er immer wieder auf die theologische Verankerung diakonischen Handelns hingewiesen, indem er beispielsweise Friedrich von Bodelschwingh zitierte: „Die Kirche Jesu Christi ist dienende Kirche (also diakonische) oder sie ist überhaupt nicht Kirche.“ In der Jubiläumsbroschüre (2012) schrieb er dann: „Wer wollte dem widersprechen: Diakonie – Lebensäußerung und Lebenselement der Kirche, nicht Ornament und schmückendes Beiwerk?!“ Mit anderen setzte er sich während verschiedener Kreissynoden und Mitgliederversammlungen für die Akzeptanz und Wertschätzung des noch neuen Diakonievereins ein. „Da war er durchsetzungsstark, mitunter auch kantig“, erinnert sich Joachim Wolff „was der Diakonie und auch dem Kirchenkreis gutgetan hat.“ Bis heute entscheiden die 20 Kirchengemeinden im Kirchenkreis als Mitglied über den Weg der Diakonie. Gleichzeitig stellen sie nicht unerhebliche Kirchensteuermittel für die Arbeit der Diakonie zur Verfügung, aktuell über 1 Mio. Euro. Dass bei der Diakonie nichts stetiger ist als der Wandel, beschrieb Jürgen Dembek bei einer Mitgliederversammlung 1991 so: „Die Diakonie ist unterwegs, nicht fertig, nicht vollkommen, aber bei der Arbeit, die diakonische Dimension der Kirche Jesu Christi im Kirchenkreis Kleve mitauszufüllen und mitzugestalten.“

Zwölf Jahre lang Superintendent im Ev. Kirchenkreis Kleve
Dembek, im hessischen Alsfeld geboren, studierte Theologie in Bonn, Göttingen, Tübingen und Wuppertal. Seine erste Pfarrstelle trat er 1974 in der Evangelischen Kirchengemeinde Niedergirmes an (heute Kirchenkreis an Lahn und Dill). 1983 folgte der Wechsel in die Evangelische Kirchengemeinde Goch im Kirchenkreis Kleve. Dort wurde er 1986 zum Assessor gewählt und fünf Jahre später auch zum Superintendenten. Das Amt behielt er bis zu seinem Wechsel ins Landeskirchenamt inne. In Düsseldorf übernahm Dembek die Zuständigkeit für die Bereiche Personal und Theologie. Elf Jahre gehörte er zuvor der Landessynode an, war von 1994 bis 2003 Vorsitzender des Ständigen Theologischen Ausschusses und von 1993 bis 2003 theologischer Beisitzer der Verwaltungskammer der rheinischen Kirche.

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