Marcel Nauta beginnt Straßensozialarbeit

Vlnr.: Diakonie-Geschäftsführer Joachim Wolff, Sozialpädagoge Marcel Nauta, Fachbereichsleiterin Soziale Dienste Petra van Bergen, Ordnungsamtsleiter Patrick Simon


Kevelaer.
Die Wallfahrtsstadt schlägt mit der Straßensozialarbeit ein neues Kapitel auf: „Die Politik beauftragte uns, Straßensozialarbeit einzurichten“, begann Patrick Simon, Leiter des Ordnungsamts, bei der Vorstellung von Marcel Nauta in Kevelaer. Der Sozialpädagoge der Diakonie im Kirchenkreis Kleve soll sich um Menschen kümmern, die von sich aus keine Hilfesysteme aufsuchen und sich an unterschiedlichen Treffpunkten in Kevelaer aufhalten. Kümmern bedeutet, sehr niedrigschwellig Kontakt zu suchen. „Es geht darum, Vertrauen aufzubauen. Die Straßensozialarbeit kommt nicht mit Ordnungsamt oder Polizei im Schlepptau, so Simon weiter. Es ginge in erster Linie auch nicht um finanzielle Leistungen oder Unterbringung, „denn wir kennen die Menschen teilweise gar nicht.“

„Wir als Diakonie wurden gefragt, ob wir uns das vorstellen können und haben die Stelle intern ausgeschrieben“, berichtete Joachim Wolff, Geschäftsführer der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. Marcel Nauta fand die Stellenausschreibung sofort ansprechend und bewarb sich. Der 39-Jährige arbeitete bislang im Ambulant Betreuten Wohnen der Diakonie. Dort unterstützt er weiterhin Menschen, die zum Beispiel eine Suchtproblematik oder soziale Schwierigkeiten mitbringen. Sie können mithilfe der Diakonie weiter oder wieder eigenständig wohnen. Mit einer weiteren halben Stelle ist Straßensozialarbeiter Nauta nun für erwachsene Menschen in der Wallfahrtsstadt Ansprechpartner. Die Stadt Kevelaer sucht zudem noch eine geeignete Person, die sich ebenfalls mit halbem Stellenumfang in der Straßensozialarbeit um Kinder und Jugendliche kümmert.

Die Diakonie bietet Menschen, die zu ihr kommen, in ihren Häusern und Büros vielerlei Hilfen und Unterstützung an. Die Straßensozialarbeit macht es umgekehrt, sie geht zu den Menschen hin. „Ich werde mich um Menschen kümmern, die aus welchen Gründen auch immer für sich keine Perspektiven sehen und darum bislang keine Hilfen beansprucht haben“, so Nauta. „Die Vermittlung zu weiteren Hilfen im Netzwerk wäre erst der zweite oder dritte Schritt.“ Ziel sei zunächst, sich in Kevelaer bekannt zu machen. „Wichtig ist, dass Menschen merken, da ist einer, der mich ernstnimmt und zuhört“, findet Nauta. Den „Info- und Beratungsladen Neuland“ an der Hauptstraße 26 wird er für Bürotätigkeiten nutzen und es können dort vertrauliche Gespräche geführt werden.

Die Straßensozialarbeit ist zunächst auf zwei Jahre befristet und wird dann aufgrund der gemachten Erfahrungen ausgewertet.

Zurück