LAG Wohlfahrtspflege und Diakonie: Haltung zeigen

„In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung ist es wichtiger denn je, für demokratische Grundwerte wie Menschenwürde, Teilhabe und Solidarität einzustehen“, sagen die Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft Wohlfahrtspflege in NRW. Diese Werte bilden das Fundament ihrer Arbeit – und sie verlangen eine klare Haltung. Insbesondere, wenn sie von anderen Menschen in Zweifel gezogen werden. Gemeinsam tragen wir Verantwortung für ein respektvolles, offenes Miteinander, besonders mit Blick auf Menschen, die auf Schutz und Unterstützung angewiesen sind.
"Rechtsextreme Positionen sind mit unseren Grundprinzipien nicht vereinbar." Vor diesem Hintergrund entschied die LAG Freie Wohlfahrtspflege in NRW, dass sie „mit Parteien und Gruppierungen, die durch den Verfassungsschutz als (rechts-)extremistischer Verdachtsfall gelten oder gar als gesichert extremistisch, auch wenn nur in Teilen, die Freie Wohlfahrtspflege ausdrücklich nicht zusammenarbeiten will. Dieses beschloss der Hauptausschuss der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege einstimmig. „Als Träger sozialer Verantwortung sind wir besonders gefordert, jegliche Nähe zu politischen Kräften zu vermeiden, die die Würde und Gleichwertigkeit aller Menschen in Frage stellen“, hieß es in der Begründung.

Die Diakonie Deutschland veröffentlichte ebenfalls eine Handreichung zum Umgang mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus:
Die Diakonie wendet sich gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus, Ausgrenzung und anderer gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Rechtspopulismus ist und bleibt für die Diakonie eine tägliche Herausforderung. Wie geht man damit um? Antworten bietet die Handreichung „Umgang mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus“ der Diakonie Deutschland, die in vierter aktualisierter Auflage vorliegt.
Die Broschüre enthält Tipps und Empfehlungen
- zum Umgang mit rechtsextremen und populistischen Positionen im politischen Raum,
- zum Umgang mit Klientinnen und Klienten, ihren Angehörigen und Mitarbeitenden,
- zu Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in Medien und Social Media,
- zum Umgang mit Antisemitismus sowie
- zum Umgang mit Agitation gegen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und Gleichwertigkeit.
Zudem enthält sie Web-Adressen zu Beratungsstellen und Netzwerken in Diakonie, Kirche und Zivilgesellschaft sowie viele Hinweise auf weiterführende Informationen zu Themen wie Hate Speech, Antisemitismus, Antifeminismus oder Rechtsextremismus.
Die Handreichung kann als PDF heruntergeladen und im Online-Shop der Diakonie unter der Artikelnummer 613307108 kostenfrei bestellt werden.