Diakonie beim Kreiskirchentag

Der Kreiskirchentag ließ am Sonntag viele Menschen in den LVR-Archäologischen Park nach Xanten strömen. Gemeinden, Kirchenkreis, Diakonie sowie überregionale Dienste und Einrichtungen hatten auf den Wiesen rund um das Amphitheater Stände aufgebaut. Zuvor sorgte der Gottesdienst im Amphitheater für einen feucht-fröhlichen Beginn des Tages. Kleine Schauer ließen Akteure und Besucher jedoch nicht aus dem Konzept bringen. So kamen die Gottesdienstbesucherinnen und –besucher in den Genuss eines gerappten Psalm 36. Pfarrerin Christel Hagen hatte ihn mit ihrer Konfirmandengruppe aus Kalkar vorbereitet. In ihrer Dialogpredigt setzten sich Superintendent und Ortspfarrer Hans-Joachim Wefers sowie Pfarrerin Irene Gierke mit dem Gleichnis der Einladung zum großen Abendmahl auseinander. Jugendliche hatten das Gleichnis, in dem der Einladung des Herrn zunächst keiner folgen will, szenisch dargestellt. Den musikalischen Teil im Gottesdienst begleiteten und Sängerinnen und Sänger aus Geldern und Kerken sowie Bläserinnen und Bläser des Bezirks Unterer Niederrhein. Zusammen stimmten sie fröhliche Lieder an: „Eingeladen zum Fest des Glaubens" und auch das Mottolied des Reformationsjubiläums erklang: „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit".

Im Anschluss an den Gottesdienst ging es auf den Wiesen weiter: Auf der Smoothie-Fiets des „Brot für die Welt"-Standes ließ sich ein Obst-Getränk „erradeln". Woanders rollten Kinder in Bubble Balls über die Wiese oder malten Quadratologos. Viele kleine Quadrate ergaben ein Bild. „Die Lutherrose soll es insgesamt werden" sagte Künstler Manuel Franke. Krach und Beifall war bei der Diakonie im Kirchenkreis Kleve zu hören. Viele Kisten stapelten die am Kranseil gesicherten Kinder unter sich auf, bis der Turm zusammenbrach. Henna-Tattoos verzierten viele Arme nach dem Besuch der Diakonie-Flüchtlingsberatung. Eine Knast-Vorstellung bekamen Interessierte in einer Holzhütte. „Dieser Raum ist genauso groß wie eine Zelle, in der Menschen eingesperrt sind", erklärte einer der beiden ev. Gefängnisseelsorger im Kirchenkreis, Pfarrer Hartmut Pleines.

Dass auch Frauen die Reformation vorangetrieben und damals wie heute wertvolle Beiträge für und in der Kirche geleistet haben, sahen Besucherinnen und Besucher am Stand des Fachausschusses Frauenfragen. Lebensgroße Figuren unter anderen der Katharina Luther, Dorothee Sölle oder der in Goch-Asperden geborenen Pfarrerin Ilse Härter luden zur Beschäftigung und zum Foto ein. In tollen historischen Gewändern präsentierten sich Frauen und Männer der „Fachgruppe Älterwerden" und des Fachausschusses Erwachsenenbildung. Sie boten Information und Aktion rund um das Reformationsthema. Auf einer Plane hatten sie Stationen im Leben des Martin Luther abgebildet.

Sich kleiden wie Menschen in Indonesien, das konnten Besucherinnen und Besucher am Stand des „Gemeindedienstes Mission und Ökumene". Wertvolle Informationen zu Unterrichtmaterialien rund um die Reformationen sowie ein kleiner „Rucksack-Segen" waren am Stand des Schulreferats Duisburg/Niederrhein erhältlich. Ihre Forderungen in Form von Thesen an einer Tür brachten die Kindertagesstätten zum Ausdruck. Ihr Ziel ist eine auskömmlichere Finanzierung der Arbeit. Ebenso hatten sich Kirchengemeinden viele Gedanken für die Gestaltung ihrer Stände gemacht. Die Gocher bedruckten Beutel mit dem Posaunenengel, ein Falt-Bibelkunstwerk gab es bei den Sonsbeckern, wie sich Kirche anfühlt, ertasteten die Besucher am Stand Xanten-Mörmter, im Schönschreiben versuchten sich Menschen im Zelt der Kirchengemeinde Uedem.

An Tischen und Bänken bot sich Menschen Gelegenheit zum Picknick. Wer sich selbst nichts mitgebracht hatte, konnte sich ein vegetarisches Linsengericht schmecken lassen oder am Stand der Kirchenkreis-Verwaltung einen Apfel samt Bäumchen mitnehmen.

Während der Aktivitäten auf dem Wiesengelände bauten in der Arena die Akteure des N.N. Theaters aus Köln auf. Ihr eigens für das Reformationsjubiläum geschriebene Stück: „Ich fürchte nichts" kam gut an. Über viele Szenen lachte das Publikum, wie etwa den schüchternen Martin Luther. Das Stück ließ jedoch auch die heute kritisch gesehenen Ansichten Luthers und den damaligen derben Sprachgebrauch nicht außer Acht. Ebenfalls Teil der Theater-Inszenierung waren in Kutten gekleidete Sängerinnen und Sänger des Gospelchors aus Goch und der Gruppe „aCHORd" aus Xanten. Sie hatten mit Kreiskantorin Susanne Paulsen einige Stücke vorbereitet. So endete ein lange vorbereiteter Tag vergnügt, erlöst und befreit.

Bilder: Henna Tatoos mit der Flüchtlingsberatung, Kistenklettern mit der Suchtvorbeugung, Abschluss mit dem N.N. Theater, Die beiden Gefängnisseelsorger Hauke Faust und Hartmut Pleines, Dialogpredigt im Eröffnungsgottesdienst Pfarrerin Irene Gierke und Hans Joachim Wefers, Malen von Quadratologos 

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