Suchtberatung bleibt kommunal unverzichtbar

Die Diakonie-Suchthilfe hatte einen Stand beim Weltkindertag in Geldern

Geldern. Am Aktionstag der Suchtberatung beteiligten sich im November Suchtberatungsstellen in ganz Deutschland mit Aktionen. Deren Ziel war es, auf die vielfältigen Angebote der Suchtberatung aufmerksam zu machen: „Wir bieten neben der konkreten Beratung von Menschen, die einer Suchtproblematik gegensteuern wollen, auch Unterstützung für Angehörige und Kinder suchtkranker Eltern an“, so Petra van Bergen, Fachbereichsleiterin der Sozialen Dienste bei der Diakonie im Kirchenkreis Kleve.

„Der Weg zu uns in die Beratung ist schon der erste Schritt, zeigt ein Problembewusstsein und den Willen, die Abhängigkeit anzugehen“, erklärt von Bergen. Gespräche mit den Mitarbeitenden der Suchtberatung seien immer vertraulich. Oft entstünden durch die Abhängigkeit weitere Probleme, die es zu lösen gilt. Die Suchtberatung zeigt Menschen Wege im (medizinischen) Hilfesystem auf, stärkt und stabilisiert sie bei ihrem Kampf gegen die Sucht. Ergänzend bietet die Diakonie im Kirchenkreis Kleve die Gruppen „Drachenflieger“ und die „FITKids“ an. Kindern und Jugendlichen können dort Belastungen durch die Sucht der Eltern ansprechen und erhalten Unterstützung durch Gruppenaktivitäten, die Tim Rambach und Melanie Seier anbieten.

Klassische Suchtmittel sind an erster Stelle Alkohol, Zigaretten und Verdampfer. Weniger häufig, aber genauso schädlich, sind extensiver Medienkonsum und Glücksspielsucht von Kindern und Erwachsenen. Suchtberatungsstellen geben Betroffenen und Angehörigen Tipps, welche Schritte im Umgang mit einer Sucht sinnvoll wären. Je schneller Menschen professionelle Beratung erhalten, umso eher können Folgeschäden der Betroffenen und Mehrkosten für das Gesundheitssystem vermieden werden.

Die Diakonie fragte im November nach der Meinung der Ratsuchenden: Wichtig ist ihnen, sich bei der Beratung wohl und sicher zu fühlen und mit ihren Anliegen wahr- und ernstgenommen zu werden. Die Mehrheit der Befragten berichtete, dass die Beratung neue Perspektiven eröffnete und eine Motivation zur Arbeit an den eigenen Themen erzeugte. 37 Klientinnen und Klienten hatten ihre Erfahrungen mit der Suchtberatung der Diakonie rückgemeldet. Sie verteilten insgesamt gute Noten: „Immer gute Gespräche, schnelle Antworten und Termine“, lautete eine der Antworten.

„Die Arbeit der Suchtberatungsstellen ist darum eine Investition in die Zukunft“, sagt van Bergen. Darum sei die Refinanzierung der Angebote gesellschaftlich hoch relevant. Besonders durch Krisen verunsicherte Menschen, die herausfordernde Lebenssituationen erleben, sind gefährdet, schädlich zu konsumieren oder eine Abhängigkeit zu entwickeln.

Jede Suchtberatung vor Ort ist wertvoll. Sie berät, behandelt und begleitet, unterstützt und stabilisiert Abhängigkeitskranke in Krisen. Damit bieten sie vor Ort eine unverzichtbare Hilfe für suchtgefährdete und abhängigkeitskranke Menschen und ihre Angehörigen sowie deren Umfeld. Ebenso sind sie wertvolle Ansprechpartner im kommunalen Hilfenetzwerk. Zur Suchthilfe gehört bei der Diakonie auch die Suchtvorbeugung, sie ist vor allem in Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen unterwegs.

Kontakt

Petra van Bergen
Ostwall 20, 47608 Geldern
Telefon 02831 91 30-800
vanbergen@diakonie-kkkleve.de

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