Gemeinsam für ein Integrationszentrum

Aktionsbündnis kommunales Integrationszentrum für den Kreis Kleve

Versuche mehrerer Institutionen, den Kreistag und Landrat Wolfgang Spreen von einem kommunalen Integrationszentrum für den Kreis Kleve zu überzeugen, schlugen bislang fehl. Grund genug für die Beteiligten, nun gemeinsam an einem Strang zu ziehen und ein Aktionsbündnis zu bilden. Während eines Pressegesprächs stellten sie ihr Anliegen vor und warben als Erstunterzeichner eines Aufrufes um weitere Unterstützerinnen und Unterstützer.

Die Sachlage ist bislang folgende: Der Kreis Kleve ist der einzige von allen Kreisen und kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen, der noch kein Integrationszentrum betreibt. „Ob Integration gelingt, darf kein Zufall sein“, formulierte Gerrit Hermans, Sprecher des Aktionsbündnisses. Bündnispartner sind die Diakonie im Kirchenkreis Kleve, die Caritasverbände Kleve und Geldern-Kevelaer, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Während vor zwei Jahren der Schwerpunkt auf Verfahrensfragen und der Unterbringung der Flüchtlinge lag, geht es nun tatsächlich um die Integration. Die Kommunen im Kreis müssen derzeit jede für sich einen Weg finden, wie Integration vor Ort gelingen kann. Vieles passiert ehrenamtlich. Ehrenamtliche seien jedoch nur dann bereit zu helfen, wenn ihnen bei Problemen auch weitergeholfen wird. Zurzeit gibt es in einigen Kommunen Ansprechpartner, verschiedene Wohlfahrtsverbände stellen Flüchtlingsberaterinnen und –berater. Auf Kreisebene findet jedoch keine Koordination und keine professionelle Beratung statt. „Für Flüchtlinge müssen in den Kommunen vergleichbare Möglichkeiten gegeben sein“, lautet eine zentrale Forderung. „Sprachkurse sollten für Flüchtlinge erreichbar sein“, so Joachim Wolff, Geschäftsführer der Diakonie im Kirchenkreis. Diese sind unabdingbar für die Integration und die Aufnahme bezahlter Arbeit. „Es ist paradox, wenn die in den jeweiligen Heimatländern gut ausgebildeten Menschen, wie Pflegepersonal, Kinderärztinnen, Ingenieure und andere Fachleute aufgrund der Rahmenbedingungen aus dem Kreis Kleve abwandern“, kritisierte Walter Seefluth vom DGB. Das Integrationszentrum würde nicht nur für die jüngst zugewanderten Flüchtlinge Ansprechpartner sein, auch alle anderen Menschen mit Migrationshintergrund könnten sich dorthin wenden.

Das Aktionsbündnis sucht nun das Gespräch mit dem Landrat. Er ist darum Adressat des Aufrufs, den ebenso die Mitglieder des Kreistags und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der 16 Kommunen im Kreis zugesandt bekommen. Von Margret Voßeler (MdL) erhoffen sich die Bündnispartner vermittelnde Ideen. Sie ist Vorsitzende des Integrationsausschusses im NRW-Landtag. Ein Integrationszentrum würde nach einer Genehmigung  durch den Kreistag rund ein Jahr an konzeptioneller Vorbereitung brauchen, bis es an den Start gehen kann. „Der Kreis müsste dabei nur die Sachkosten wie etwa die Büromiete tragen“, so das Aktionsbündnis, die Personalkosten würde das Land übernehmen. Der Kreistag ist gefordert, sich zu entscheiden.

Aufruf Integrationszentrum

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