Aktuelles April 2021

Freie Wohlfahrtspflege begrüßt die Idee mobiler Impf-Teams

Dr. med. Frank Johannes Hensel, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen: „Die Corona-Pandemie macht gesellschaftliche Ungleichgewichte noch deutlicher. Hohe Corona-Inzidenzwerte in einigen Stadtvierteln haben klare soziale Ursachen. Viele Menschen, die auf engem Raum zusammenleben, auf Busse und Bahnen angewiesen sind, schlechte Arbeitsbedingungen und Hürden zur gesundheitlichen Aufklärung und Versorgung haben, tragen auch ein weit höheres Ansteckungsrisiko mit dem Corona-Virus. Und wieder wird klar, dass Armut die Gesundheit gefährdet.

Wesel-Büderich. Am 15. April war es soweit: Walburga Schulten und die Mitarbeiterinnen der Diakonie-Tagespflege öffneten die Tür für die ersten Tagespflegegäste. „Es ist schön, endlich beginnen zu können“, sagt die 58-jährige Teamleiterin. Im Mai ist das sechsköpfige Team vollständig. Das Gebäude der Tagespflege (Alte Gärtnerei 30) wurde komplett neu gebaut und befindet sich im Ortskern Büderichs, zwischen Weseler Straße und dem Rhein.

Goch/Geldern. „Na dann kommen Sie mal herein!“ Dieser freundlichen Aufforderung begegneten einige mit gemischten Gefühlen. Andere antworteten mit „liebend gern“. In den Häusern der Diakonie in Goch und Geldern wurden an zwei Samstagen besonders vulnerable Gruppen und Mitarbeiter*innen gegen das Coronavirus erstgeimpft. Darunter Gäste der Tagespflegen, Pflegefachkräfte sowie Nutzer*innen und Mitarbeiter*innen des Ambulant Betreuten Wohnens für Menschen mit Behinderung und in besonderen sozialen Schwierigkeiten (BeWo). Insgesamt hieß es 176 Mal: „Machen Sie bitte den Arm frei!“

Diakonie. Die Pflegeversicherung steht vor einer erneuten Reformierung. In dem Eckpunktepapier aus November 2020 sowie in einem seit wenigen Wochen kursierenden Arbeitsentwurf ist die Halbierung des Tagespflegebudgets bei gleichzeitiger Inanspruchnahme von Pflegesachleistungen zur Vermeidung von Stapelleistungen vorgesehen. Diese Regelung stößt auf scharfe Kritik bei den Leistungserbringern. Auch wenn es derzeit nicht danach aussieht, dass es noch eine umfassende Pflegereform vor der Bundestagswahl gibt, ist ungewiss, ob dieses Thema von der neuen Bundesregierung wieder aufgegriffen wird. Die Diakonie Deutschland setzt sich bereits aktiv für die Interessen der Einrichtungen ein. Sie befürwortet zudem die Unterzeichnung einer Petition gegen die Kürzung des Tagespflegebudgets, da auf diesem Weg der Druck auf die Politik erhöht wird, die entsprechende Regelung nicht ins Gesetz aufzunehmen. Zur Petition

Düsseldorf. In Deutschland fehlen jährlich etwa 400.000 bezahlbare Wohnungen. "Wohnen ist in Deutschland zur neuen sozialen Frage geworden. Immer mehr Menschen können die stark steigenden Mieten nicht zahlen und geraten dadurch in Armut", betont Diakonie RWL-Vorstand Christian Heine-Göttelmann. "Als Kirche und Diakonie haben wir eine besondere Verantwortung dafür, dass bedarfsgerechter und bezahlbarer Wohnraum entsteht. Er ist eine wesentliche Grundlage für das Wohlergehen, die Lebensqualität und die Teilhabe von Menschen in unserer Gesellschaft", ergänzt Kirchenrat Volker König von der Evangelischen Kirche im Rheinland. Mit einem neuen Praxisleitfaden wollen Kirche und Diakonie dazu ermutigen, Eigentum zu nutzen und Wohnungsnot zu verringern. Schauen Sie gerne rein: www.diakonie-rwl.de/wohnraumbroschuere